Heimat-Preis NRW im Kreis SteinfurtHeimat-Preis NRW 2025
Die Gewinner/-innen des Heimat-Preises NRW 2025 stehen fest: Folk-Treff Emsdetten, Dr. Line Kossolapow und Norbert Ortgies Die Bekanntgabe der Platzierungen erfolgt bei der Preisverleihung im Dezember.
Pressemitteilung von Mittwoch, 1.
Oktober 2025 Kreis Steinfurt Kreis Steinfurt. Die Musikgruppe
Folk-Treff Emsdetten, Dr. Line Kossolapow und Norbert Ortgies erhalten den
Heimatpreis 2025 des Kreises Steinfurt. Mit der Entscheidung würdigt die
Fachkommission das herausragende ehrenamtliche Engagement vor Ort, mit dem die
drei Preisträger die Kultur und das Brauchtum im Kreis Steinfurt bewahren und
für die Zukunft gestalten. Die Reihenfolge der Platzierungen ist bisher noch
nicht öffentlich und wird erst bei der Verleihung des Heimat-Preises 2025 im
Dezember verkündet. Der Folk-Treff Emsdetten wurde im
Oktober 2013 gegründet, um die Tradition des gemeinsamen Singens zu fördern. An
jedem zweiten Donnerstag im Monat sind alle Interessierten eingeladen, an den
kostenlosen Treffen teilzunehmen. Gemeinsam werden Lieder verschiedener
Jahrzehnte, Kulturen und Genres gesungen. Im Mittelpunkt stehen die
Gemeinschaft und die Freude am Singen. Der Folk-Treff Emsdetten organisiert
regelmäßig Konzerte zum Mitsingen und stellt dabei Liederhefte für alle Gäste
bereit. Das Engagement zur Förderung des gemeinsamen Singens als Ausdruck von
Kultur und Brauchtum zeichnet die Fachkommission mit dem Heimat-Preis 2025 des
Kreises Steinfurt aus. Dr. Line Kossolapow hat sich rund um den
Erhalt des fast 800 Jahre alten Rittersitzes Haus Vortlage in Lengerich
verdient gemacht. Durch die Gründung der Stiftung Haus Vortlage stellt sie die
langfristige Erhaltung des historischen Ortes sicher. Sie öffnet die
Räumlichkeiten für Veranstaltungen und Seminare und macht sie Besucherinnen und
Besuchern als Ort für Kunst, Identität und Gemeinschaft zugänglich. Dr. Line
Kossolapow vertritt die Auffassung, dass künstlerisches und kulturelles Wirken
nicht nur die individuelle Gefühlslage, sondern auch das gesellschaftliche
Miteinander verbessert. Durch historische Führungen, literarische Lesungen und
kreative Workshops auf Haus Vortlage kommt diese Vision zum Ausdruck. Die
Fachkommission zur Vergabe des Heimat-Preises begründet die Auszeichnung
Kossopalows mit ihrem unermüdlichen Einsatz zur Bewahrung und Förderung des
Hauses Vortlage als kulturelles Erbe der Region. Norbert Ortgies hat mehr als 25 Jahre
zur Geschichte des Tecklenburger Landes in der Zeit des Nationalsozialismus
geforscht und sein Wissen als Geschichtslehrer am Johannes-Kepler-Gymnasium in
Ibbenbüren an die Schülerinnen und Schüler weitergegeben. Nach intensiven
Recherchen veröffentlichte er im Februar 2025 das Buch "Nummern, Opfer.
Menschen.", in dem er das Schicksal der Häftlinge im
Konzentrations-Außenlager A1 Lengerich in den Mittelpunkt stellt. Mit hoher
wissenschaftlicher Qualität beschreibt er darin die Opfer und Täter, den Aufbau
des Lagers, die unmenschlichen Bedingungen und die alltägliche Arbeit, die
zahlreiche Häftlinge nicht überlebten. Die Fachkommission des Heimat-Preises
hebt die detailreiche Aufarbeitung durch 90 von Ortgies erstellte Biografien
hervor, mit denen er die Geschichte zugänglich mache. So sei das Buch eine
wertvolle wissenschaftliche Informationsquelle und ein zuverlässiger Beitrag
zur Erinnerung an die Lokalgeschichte Lengerichs. Bei der Preisverleihung im Dezember
werden die Platzierungen der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung verkündet.
Der erste Platz erhält 5.000 Euro, der zweite Platz 3.000 Euro und der dritte
Platz 2.000 Euro des Preisgeldes. Der Heimat-Preis NRW wird vom Land
Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Förderprogramms "Heimat. Zukunft.
Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet." ausgeschrieben.
Der Kreis Steinfurt würdigt mit der Verleihung 2025 bereits zum siebten Mal ehrenamtliches
Engagement, das beispielsweise zum Erhalt von Traditionen oder zur Stärkung der
lokalen und regionalen Identität beiträgt und die Gemeinschaft sowie den
Zusammenhalt im Kreis Steinfurt stärkt. 
Angelika Wedderhoff, Kai Siedenburg (1.Vorsitzender), Anna-Lena Zachow und Dr. Martin Sommer Die Volkstanzgruppe Laggenbeck e. V. nahm den verdienten ersten Platz entgegen. Die Gruppe tritt in westfälischer Bauerntracht auf. Besonders hervorzuheben ist die "internationale Begegnungswoche", die die Volkstanzgruppe zum 13. Mal in Laggenbeck durchführte und organisierte. 
Dr. Peter Lüttmann, Marius Wullkotte (1.Vorsitzender), Reinhard Greß (musikalische Leitung) und Dr. Martin Sommer Mit dem zweiten Platz wurde das Blas-Orchester Rodde e. V. aus Rheine für sein Engagement zur Ausbildung junger Musikerinnen und Musiker ausgezeichnet. Es nimmt auch regelmäßig am internationalen Musikfestival der Jugend Europas teil.

Stefan Streit, Uwe Auffahrt (2.Vorsitzender), Gerhard Wellemeyer (1.Vorsitzender) und Dr. Martin Sommer Den dritten Platz erhielt die Interessengemeinschaft Leeden e. V. aus Tecklenburg für ihr Projekt " Leedener Feierabend-Markt". Sie engagiert sich außerdem unermüdlich für die Verbesserung der Lebensqualität und den Zusammenhalt im Dorf.

Der Knappenverein Tecklenburger Land e.V. nahm den verdienten ersten Platz engegen.

Mit dem zweiten Platz wurde Otto Pötter für sein Engagement zur Förderung der plattdeutschen Sprache ausgezeichnet.

Den dritten Platz erhielten Sabrina Faber (l.) und Brititte Bäumer (m.) für ihr Projekt "Kinder schreiben für Kinder".
1. Vorsitzende Reinhard Lömker und Geschäftsführerin Rita Harbecke vom Heimatverein Schale nehmen den 1. Platz entgegen
Den verdienten ersten Platz nahm der Heimatverein Schale entgegen. Diesem war es gelungen, eine alte Dreschscheune aus dem Jahr 1649 und eine alte Remise aus Emsbüren abzubauen und in Schale wiederaufzubauen. Dieser Kraftakt konnte nur dank der engagierten Helferinnen und Helfern und insgesamt 2000 ehrenamtlichen Arbeitsstunden gelingen. Die neuen Räumlichkeiten dienen heute als Ort für Lehrveranstaltungen für Schulklassen und Kindergartengruppen sowie als Ausstellungsraum für historische Gerätschaften und als ein neues, eigenes „zu Hause“ des Vereins.

v.r.n.l.: Landrat Dr. Martin Sommer überreicht Sabine und Heino Knuf vom Heimatverein Lengerich den zweiten Platz des Heimat-Preises 2022 Mit dem Projekt „Radeln ohne Alter“ ging der zweite Platz an Sabine und Heino Knuf vom Heimatverein Lengerich. Kostenlos bieten die Knufs und ihr Team Rikscha-Fahrten für Menschen an, welche selbst nicht mehr in der Lage sind Rad zu fahren. Mit Hilfe der ca. 30 ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern werden Fahrten zu Attraktionen und Ausflugszielen in ganz Lengerich angeboten und so zahlreichen Menschen ein Teil ihrer früheren Mobilität zurückgegeben.

Franziska Lengers aus Laer belegt den dritten Platz des Heimat-Preises 2022
Den dritten Platz belegte Franziska Lengers, ehrenamtliche Initiatorin und Ideengeberin des Projektes „Kunstgewächshaus“ in Laer. Als Ausstellungsort im öffentlichen Raum bot und bietet ihr „Kunstgewächshaus“ eine Möglichkeit der einfachen Begegnung mit künstlerischen und kreativen Werken. Dabei bezieht sie Exponate und Themen mit ein, welche Jung und Alt bewegen und von Bürgerinnen und Bürgern selbst mitgestaltet werden können. Gemeinschaftsgarten Wettringen
Foto: © U. Goltsch Das Projekt „Gemeinschaftsgarten Wettringen“ geht auf die Initiative des
Vereins Wettringen-Selbst-Bewusst e.V. zurück, der sich für eine bewusste
Lebensweise, gesunde Ernährung und Bewegung einsetzt. 2019 entstand aus dem
ehrenamtlichen Engagement der Vereinsmitglieder heraus der Gemeinschaftsgarten
in Wettringen. Aktuell sind es 55 kleine Gärten, die Bürgerinnen und Bürger unterschiedlicher
Generationen bewirtschaften. Die Jury unter Vorsitz der stellvertretenden
Landrätin Gisela Köster hebt in ihrer Begründung besonders hervor, dass das Projekt
traditionelle Werte bewahre, die im Einklang mit der Nachhaltigkeitsstrategie
des Kreises Steinfurt stehen. Zudem steigere der Gemeinschaftsgarten den
generationsübergreifenden Zusammenhalt und trage zur Lebensqualität in
Wettringen bei. Interessengemeinschaft Hasenhöhle
Foto: © T. Feldkämper
Der Kreis Steinfurt zeichnet mit dem Heimat-Preis 2021 darüber hinaus
die Interessensgemeinschaft Hasenhöhle aus, die bereits vor 50 Jahren in der
Siedlung „Kattenbecksdorf“ in Rheine-Mesum mit dem Aufbau eines Spielplatzes begann.
Seit fünf Jahrzehnten gilt er als Treffpunkt für Bürgerinnen und Bürger jedes
Alters und ist über das Kreisgebiet hinaus bekannt. Im Mittelpunkt steht damals
wie heute die Weitergabe von Traditionen und gesellschaftlichen Werten. Die Fachkommission
Heimat-Preis 2021 betont besonders den stetigen Einsatz der Nachbarschaft: „Es
ist ein ganz besonderer Spielplatz, der komplett in ehrenamtlicher
Eigenleistung nun schon in der dritten Generation ausgebaut wird.“
Feldbahnmuseum Lengerich
Foto: © U. Stieneker
Dritter Preisträger der Auszeichnung im Kreis Steinfurt ist das
Westfälische Feldbahnmuseum der Eisenbahnfreunde Lengerich e.V. Das Museum
verfolgt das Ziel, verschiedene Feldbahnen und deren Wagen zu sammeln, zu
restaurieren und der Öffentlichkeit zu präsentieren. Neben dem Erhalt dieses
typisch westfälischen Transportsystems begründet die Jury die Auszeichnung auch
mit dem umfangreichen Informationsangebot auf der Internetseite des Vereins, das
Bürgerinnen und Bürger die Geschichte der Feldbahnen näherbringe.
Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) Tüöttenstamm
Mettingen, Dr. Volker Leiß und der Heimatverein Riesenbeck haben den
Heimat-Preis NRW im Kreis Steinfurt 2020 gewonnen. „Alle drei
Preisträger zeigen auf ganz unterschiedliche Weise ein herausragendes
Engagement in der Gestaltung von Heimat vor Ort“, so die Jury bestehend
aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung sowie
Fachvertretern und Fachvertreterinnen. Der Kreis Steinfurt und das Land
Nordrhein-Westfalen würdigen die erstplatzierte DPSG mit 5000 Euro, Dr.
Volker Leiß erhält 3000 Euro und der Heimatverein Riesenbeck gewinnt
2000 Euro. Die Jury stellte Power und Engagement der DPSG Tüöttenstamm Mettingen
heraus: „Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder verbinden den historischen
Georgshof in Mettingen mit außergewöhnlicher Jugendarbeit und leisten
damit einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung“, urteilte die
Jury. Seit nunmehr 33 Jahren sei der Georgshof das Domizil der
Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Mettingen. Die Anlage wurde über die
Jahre saniert und zu einem Ort der Begegnung und der Jugendarbeit
entwickelt. Von der Historie der Gebäude bis hin zur Arbeit mit Kindern
und Jugendlichen erschließe sich das Konzept von Heimat.
In den vergangenen zwei Jahren hat Dr. Volker Leiß
eine Liebeserklärung an seine Heimat verfasst. Entstanden ist die
„Symphonie des Münsterlands“, die Schönheiten und Besonderheiten der
Region in Bild und Ton vereint und überregionale Beachtung erfährt. Mit
der musikalischen Vertonung und Visualisierung des Münsterlandes hat er
wichtige Impulse für den Kreis Steinfurt gesetzt, lautet das Lob der
Jury. Bewundernswert sei zudem die hohe Qualität der Symphonie und die
gelungene Verknüpfung mit Fotoaufnahmen aus der Region.
Der Heimatverein Riesenbeck
stellt seit 2018 anderen Heimatvereinen eine Datenbank zur Verfügung.
„Das durch den Verein entwickelte System bietet eine ganzheitliche
digitale Lösung zur Erfassung von Daten, Fotos und Dokumenten und
sichert so historische Dokumente für die Zukunft“, so die Jury. Damit
biete der Heimatverein Riesenbeck eine Plattform, um Wissen sukzessive
zugänglich zu machen. Zugleich werde die Vernetzung der Vereine
gefördert. Zukunftsträchtig ist das Projekt der Riesenbecker in den
Augen der Jury darüber hinaus durch seine Strahlkraft. Es werde bereits
über die Grenzen des Kreises Steinfurt hinaus von weiteren
Heimatvereinen genutzt und sei somit ein nachhaltiger Beitrag für die
Heimat.
Die offizielle Preisverleihung fand am 24. und 26. November im kleinen Rahmen im Steinfurter Kreishaus statt.
Die Preisträger des
im Kreis Steinfurt zum ersten Mal ausgelobten Heimat-Preises NRW stehen fest:
das Historische Theater Bevergern, der Heimatverein Altenberge und der
Heimatverein Lengerich. Die Auswahl hat eine Jury aus Politik, Verwaltung sowie
Fachvertretern und Fachvertreterinnen getroffen. Der mit insgesamt 10.000 Euro
dotierte Preis wird am Donnerstag, 28. November, im Kreishaus in Steinfurt
verliehen.
Seit 2008
begeistert das Historische Theater Bevergern sein Publikum. Im Klosterhof
Bevergern führt das Ensemble immer im Januar ein selbst geschriebenes Stück
auf, welches auf wahren Begebenheiten der Stadtgeschichte beruht. Die Stücke
des Historischen Theaters Bevergern machen Geschichte auf unterhaltende Weise
erlebbar. Kreativität auf der einen Seite und exakte Recherche auf der anderen,
verbinden sich zu facettenreichen Drehbüchern, welche die Historie der Stadt
künstlerisch auf die Bühne bringen.
"Ganz Besonderes“
hat nach Meinung der Jury auch der Heimatverein Altenberge geleistet. In einem
Gemeinschaftsprojekt startete der Heimatverein im Juli 2015 den Wiederaufbau
von „Stenings Scheune“. „Durch das Engagement der zahlreichen Ehrenamtlichen
ist aus einer maroden Scheune ein ansprechender Ort geworden, der das
kulturelle und soziale Leben in Altenberge fördert und sich dabei durch eine
hohe Professionalität auszeichnet“, heißt es in der Jurybegründung.
Mit „Lengerich –
Entdeckt von Kindern und Erwachsenen“ ist dem Heimatverein Lengerich nach
Ansicht der Jury ein wunderbarer Stadtführer gelungen, der markante und
geschichtsträchtige Orte in der Stadt beschreibt. Die Einbindung von Kindern in
dieses Buchprojekt soll mit dem Heimat-Preis besonders anerkannt werden. Heimat
durch die Augen junger Menschen zu sehen, sei bereichernd und ihr Interesse an
der Stadtgeschichte aufrecht zu erhalten, ein bedeutender Weg in die Zukunft,
waren sich die Jury-Mitglieder einig. 
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