Unternehmen & Berufsorientierung
Sie suchen motivierte Nachwuchskräfte? Durch Praktika, Berufsfelderkundungen und Kooperationen mit Schulen können Betriebe jungen Menschen Einblicke in die Arbeitswelt geben und frühzeitig in Kontakt mit potenziellen Auszubildenden kommen.
Hier finden Sie Informationen und Tipps, wie Sie Berufsorientierung im Unternehmen einbinden können.
Berufsfelderkundungstage ab Klasse 8
Die Berufsfelderkundungstage (BFE) bieten Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse einen ersten praktischen Einblick in die Arbeitswelt. In eintägigen Schnupperpraktika lernen sie Betriebe kennen – durch kleine Arbeits-proben, praktische Übungen, Gespräche mit Auszubildenden und Ausbildern oder den Besuch einzelner Arbeitsplätze. Als Schulveranstaltung sind die BFE-Tage ein wichtiger Baustein der Berufsorientierung.
Nutzen für Ihr Unternehmen:
- Frühzeitiger Kontakt zu Jugendlichen
- Kennenlernen für ein späteres Prakiktum
- Einfache Teilnahme über das kostenlose BFE-Portal des Kreises Steinfurt
Teilnahme am BFE-Portal:
Der Kreis Steinfurt stellt Unternehmen und Schulen ein kostenfreies BFE-Portal unter https://kreis-steinfurt.bfe-nrw.de zur Verfügung. Hier können Sie als Betrieb ab Oktober Ihre BFE-Angebote einstellen. Schülerinnen und Schüler buchen ihre Plätze für das kommende Frühjahr direkt über das Portal.
Interesse?
Wenn Sie in den Verteiler für die das BFE-Portal aufgenommen werden möchten, senden Sie eine E-Mail mit Ihren Kontaktdaten an kaoa@kreis-steinfurt.de.
Weitere Informationen zum BFE-Portal im Kreis Steinfurt finden Sie hier.
Praktika ab Klasse 9
Ein Praktikum anzubieten, ist unkompliziert und bietet Ihrem Unternehmen die Möglichkeit, frühzeitig mit den Jugendlichen in Kontakt zu treten. Mit einer guten Vorbereitung und klaren Strukturen wird das Praktikum sowohl für Ihr Unternehmen als auch für die Schülerinnen und Schüler ein Erfolg.
1. Praktikumsangebot erstellen
- Definieren Sie klare Aufgabenbereiche, die einen realistischen Einblick in den Berufsalltag ermöglichen.
- Bestimmen Sie eine verantwortliche Ansprechperson, die das Praktikum koordiniert und als Betreuungsperson dient.
2. Praktikumsplatz bekannt machen
- Online: Veröffentlichen Sie Ihr Praktikumsangebot auf Ihrer Homepage oder nutzen Sie die Praktikumsplattformen der Kammern oder Agentur für Arbeit.
- Direkter Kontakte zu Schulen aufbauen: Wenden Sie sich an die Studien-und Berufswahlkoordination oder Lehrkräfte der Schulen, um Praktikumsplätze anzubieten.
- Netzwerke und Veranstaltungen nutzen: Nehmen Sie an Berufsorientierungsmessen oder regionalen Unternehmensnetzwerken teil, um Ihr Angebot bekannt zu machen.
3. Praktikantinnen und Praktikanten gut einbinden
- Begrüßen Sie die Schülerinnen und Schüler am ersten Tag und stellen Sie ihnen das Team sowie den Ablauf des Praktikums vor.
- Lassen Sie sie praktische Aufgaben übernehmen, anstatt nur zuzuschauen – so bleibt das Praktikum spannend und lehrreich.
- Bieten Sie den Austausch mit Mitarbeitenden und Auszubildenden an, um verschiedene Perspektiven auf den Beruf zu ermöglichen.
- Geben Sie regelmäßig Feedback, um den Jugendlichen eine Orientierung für ihre weitere Berufsentscheidung zu bieten.
- Tipp: Für Ideen zur Gestaltung des Praktikumsablauf können Sie auch KI nutzen.
4. Nach dem Praktikum: Kontakt halten
- Bieten Sie engagierten Praktikantinnen und Praktikanten die Möglichkeit, sich für eine Ausbildung oder ein weiteres Praktikum zu bewerben.
- Bleiben Sie über E-Mail oder Veranstaltungen (z.B. Tag der offenen Tür Ihres Unternehmens) in Kontakt – oft entsteht daraus langfristiges Interesse an Ihrem Unternehmen.
Interessante Links:
Ferien-Praktikumswoche NRW
Die landesweiten Ferien-Praktikumswochen NRW finden in den Sommerferien 2025 erstmals statt – vom 14. Juli bis 26. August. Ziel ist es, Jugendlichen ab 15 Jahren freiwillig tageweise Einblicke in verschiedene Unternehmen und Einrichtungen zu ermöglichen – und das niedrigschwellig und flexibel.
Was bedeutet das für Ihr Unternehmen?
Sie können Schülerinnen und Schüler für ein- bis dreitägige Kurzpraktika in Ihrem Betrieb begrüßen – ganz nach Ihrem Bedarf und Kapazitäten. Dabei präsentieren Sie sich als attraktiver Ausbildungsbetrieb, fördern frühzeitig Nachwuchsgewinnung und ermöglichen jungen Menschen wichtige Berufserfahrungen. Bei Interesse bietet dies die perfekte Chance, um im
Anschluss ein längeres Praktikum oder gar eine Ausbildung anzubahnen.
Wie teilnehmen?
Unter www.praktikumswoche.de/kreis-steinfurt können Sie Ihre Praktikumsangebote unkompliziert eintragen. Die Organisation und Vermittlung der Teilnehmenden erfolgt automatisch und wird durch die Plattform unterstützt.
Weitere Informationen und Dokumente:
Plakat Unternehmen
Banner Posting Social-Media
Mail-Signatur
Erklärvideo
MINT-Nachwuchskräftegewinnung
MINT = Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik
Die MINT-Förderung steht im Fokus des zdi-Zentrums (zdi= Zukunft durch Innovation) Kreis Steinfurt. Das zdi-Zentrum besteht aus einem Netzwerk mit über 200 Partnern aus Wirtschaft und Bildung. Ziel ist die Begeisterung von jungen Menschen für einen Beruf oder ein Studium im MINT-Bereich.
Unternehmen haben die Möglichkeit, sich in verschiedenen praxisnahen Angeboten einzubringen, z.B. MINT-Rallye, MINT-Patenschaft usw. Dies erleichtert Kontakt zu Schulen und Jugendlichen.
Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf zdi-Zentrum Kreis Steinfurt – WESt mbH
Inklusion im Unternehmen
Eine inklusive Berufsorientierung ermöglicht es allen Jugendlichen, unabhängig von individuellen Unterstützungsbedarfen, ihren Weg in die Arbeitswelt zu finden. Unternehmen, die sich für Inklusion öffnen, profitieren von vielfältigen Perspektiven und motivierten Nachwuchskräften.
Unterstützung für Unternehmen
Um Betriebe bei der Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu unterstützen, gibt es zahlreiche Hilfsangebote:
- Eingliederungshilfen & Beratung → Die Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) bieten Unterstützung bei allen Fragen zur inklusiven Ausbildung und Beschäftigung.
- Erfolgreiche Praxisbeispiele & Informationen → Das Magazin „MehrWert inklusive“ zeigt, wie Inklusion in der Berufswelt gelingen kann.
- Inklusionsbetrieb werden: Sie bieten sozialversicherungs-pflichtige Arbeitsplätze für Menschen mit und ohne Behinderung.
Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen
Für Unternehmen, die Jugendlichen oder jungen Erwachsenen mit Startschwierigkeiten eine Ausbildung anbieten möchten, gibt es verschiedene finanzielle Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote.
Berufsorientierungspraktikum: Im Rahmen des Berufsorientierungspraktikums erhalten junge Menschen von der Bundesagentur für Arbeit eine finanzielle Förderung. Diese umfasst beispielsweise Fahrtkosten oder Kosten für eine auswärtige Unterbringung. Durch die Förderung bekommen Ausbildungsinteressierte einen Anreiz, Betriebspraktika zu absolvieren – selbst, wenn diese nicht in der Nähe Ihres Wohnortes liegen. Mindestdauer des Praktikums 6 Wochen.
Einstiegsqualifizierung: Eine Einstiegsqualifizierung ist ein sozialversicherungspflichtiges Praktikum. Die Agenturen für Arbeit oder die Jobcenter fördern dieses durch einen Zuschuss zur Praktikumsvergütung und eine Pauschale für die Beiträge zur Sozialversicherung. Durch die Einstiegsqualifizierung bereiten Sie die Praktikantin oder den Praktikanten auf eine Ausbildung in einem konkreten Beruf vor. Ziel ist es auch, dass Sie die Teilnehmerin oder den Teilnehmer kennenlernen und später sogar für eine Ausbildung in Ihren Betrieb übernehmen können.
Assistierte Ausbildung (AsA bzw. AsA flex): Sie hilft Jugendlichen eine Ausbildung zu finden und/ oder abzuschließen z.B. durch Stütz- und Förderunterricht oder sozialpädagogische Förderung. Auch Ihr Betrieb kann davon profitieren: Sie werden dabei unterstützt, passende Auszubildende zu finden und Ausbildungsbegleiter helfen Ihren Nachwuchskräften auf dem Weg zum Berufsabschluss. Ein Einstieg ist jederzeit, auch bei laufender Ausbildung, möglich. Die Finanzierung erfolgt durch die Agentur für Arbeit. Bitte wenden Sie sich dafür an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit (Hotline: Tel. 0800 4 5555 20).
Einen Überblick der Fördermöglichkeiten durch das Jobcenter Kreis Steinfurt finden Sie hier: Arbeitgeberservice | Startseite jobcenter Kreis Steinfurt
Zugang zu Schulen
Der direkte Austausch mit Schulen vor Ort hilft Unternehmen, frühzeitig mit potenziellen Nachwuchskräften in Kontakt zu treten und ihr Berufsfeld vorzustellen. Es gibt verschiedene Formate um eine Kooperation aufzubauben:
- vorhandene Netzwerke vor Ort nutzen, z.B. Arbeitskreise Schule-Wirtschaft
- Partnerschaft Schule - Betrieb der IHK: Schulen und Unternehmen führen gemeinsame Projekte und Veranstaltungen zur Berufsorientierung durch. Mit einer schriftlichen Kooperationsvereinbarung entsteht eine langfristige und nachhaltige Zusammenarbeit. Dazu bringt die IHK Nord Westfalen Schulen und Unternehmen in einer Region zusammen.
- MINT-Patenschaften des zdi Zentrum Kreis Steinfurt: Fördert durch die Patenschaft die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Schulen. Eine Patenschaft wird durch eine Urkunde zwischen den Partner besiegelt.
- IHK-Ausbildungsbotschafter - IHK Nord Westfalen / HWK Münster Ausbildungsbotschaftende: Auszubildende aus Unternehmen berichten in Schulen von ihrem Berufsalltag. Sie geben Schülerinnen und Schülern einen authentischen Einblick in ihre Ausbildung, beantworten Fragen und helfen, Berufe greifbarer zu machen. Die Kammern organisieren die Umsetzung und bereiten die Auszubildenden in Schulungen entsprechend vor. Mehr Informationen gibt es bei den entsprechenden Kammern.
- Sollten Sie grundsätzlich Interesse an einer Schulkooperataion haben, sprechen Sie die Studien- und Berufswahlkoordination (StuBo) oder Schulleitungen der Schulen vor Ort an.