Handlungsfelder

Aus den ermittelten Bedarfen im Rahmen der Erstellung der Lokalen Entwicklungsstrategie für das Steinfurter Land wurden insgesamt sechs Handlungsfelder mit den dazugehörigen Entwicklungs- und Projektschwerpunkten identifiziert:


1. Voneinander lernen - präventiv und früh

Das starke Ehrenamt bildet ein Rückgrat des sozialen Lebens in der Region und ein Potenzial für langfristige soziale Abwehrkräfte und regionales Lernen und Wissen.

Die Strategie dieses Handlungsfelds möchte dieses regionale Engagement und das regionale Wissen und Kompetenzen nutzen, um frühzeitige und integrierte soziale Angebote für alle Zielgruppen in der Region bereitzustellen.

Es geht darum, das in der Region verwurzelte Wissen für außerschulische Bildungsangebote und die Stärkung der Alltagskompetenzen der Menschen im Steinfurter Land zu nutzen. Gleichzeitig gilt es, die auch durch den demografischen Wandel unter zunehmenden Druck geratenden ehrenamtlichen und sozialen Netzwerke resilient und stabil zu halten. Ein Schlüssel hierzu liegt in einer regionalen Willkommenskultur, die Region für Neubürger attraktiv macht und bewegt, ihren Beitrag für das gemeinschaftliche Miteinander im Steinfurter Land zu leisten.


2. Wandel vor Wachstum - krisenfeste Grund- und Nahversorgung

Durch sinkende Einwohnerzahlen insbesondere in den randständigen, oberzentrenfernen Kommunen und eine vergleichsweise stark alternde Bevölkerung steht die Region vor großen Umbruchsprozessen.

Sie muss sich zukünftig in großen Teilen auf ausbleibendes Wachstum einstellen. Dies hat Auswirkung auf die Nutzung, Rentabilität und Krisenfestigkeit der kommunalen Infrastruktursysteme, die Einrichtungen der Grund- und Nahversorgung und nicht zuletzt auf die Attraktivität und den Wohnwert der ländlichen Ortslagen.


3. Landlust - Natur, Naherholung und Radtourismus

Das Steinfurter Land ist aus Sicht der beteiligten Akteure keine klassische Tourismusregion und wird auch zukünftig nicht diesen Entwicklungspfad einschlagen.

Jedoch zeigt die Analyse der Entwicklungsbedarfe, dass insbesondere Naherholungs- und Freizeitangebote einen wichtigen Baustein bei der zukünftigen Attraktivitätssteigerung und nachhaltigen
Wertsicherung der regionalen Wohnlagen bilden.


4. Der multimobile Steinfurter - klimafreundliche Mobilität

Die notwendigen Veränderungsprozesse bei der Mobilität stellen die ländlichen Regionen wegen des ausgeprägten Individualverkehrs vor außergewöhnliche Herausforderungen.

Die SWOT-Analyse hat einerseits eine vergleichsweise gute Anbindung der Mittel- und Grundzentren an die umliegenden Oberzentren verdeutlicht, andererseits klare Defizite bei der Anbindung randständiger, ländlicher Ortslagen und der Vernetzung und zielgruppengerechten Kommunikation der bestehenden Mobilitätsangebote herausgearbeitet. Besonders für Jugendliche und ältere Zielgruppen fehlen attraktive Angebote.

Klare Potenziale für die Region finden sich im bürgerschaftlichen Engagement auch im Bereich Mobilität mit einigen dezentralen Angeboten und Projektansätzen, sowie in der günstigen Topografie und dem bereits jetzt in Ansätzen gut ausgebauten Alltagsradwegenetz. Das Handlungsfeld „Der multimobile Steinfurter“ zielt daher in drei Entwicklungsschwerpunkten darauf ab, durch die LEADER-Förderung vorhandene Mobilitätsansätze zu bündeln, Netzwerke und Nachbarschaften des Steinfurter Landes für spezifische ländliche Mobilitätsangebote zu nutzen und das Radroutennetz für die Alltagsnutzung konsequent zu verbessern.


5. Gemeinsam wertschöpfen - regionale Ökonomie

Regionale Ökonomie steht im Steinfurter Land für ein
Verständnis von nachhaltiger Wirtschaft, das soziale und ökonomische Aspekte mit der Nutzung lokaler Ressourcen verknüpft.

Neben marktwirtschaftlichen Prinzipien steht es auch für das wirtschaftliche Handeln des Gemeinwesens: Menschen handeln für ihre Region und ihre Ortsteile und Dörfer.


6. Dezentral, CO2-neutral - Energie und Klima

Klimaschutz und die Folgen des Klimawandels sind zentrale Herausforderungen der Region. Die Region folgt den Zielen des Masterplans 100% Klimaschutz, die CO2-Emissionen bis 2050 um mindestens 95% zu reduzieren. Der Energieverbrauch soll zudem zu 100%
aus erneuerbaren Energien gedeckt werden – Ziel ist die Energieautarkie. Es gilt zudem, Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung zu treffen. Das Handlungsfeld verbindet daher die Entwicklungsschwerpunkte
Erneuerbare Energie und Energieeffizienz mit dem mit der regionalen
Klimafolgenanpassung.

 

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