Audiotour im "Steinbruch im Kleefeld"
Auf Grund seiner Schönheit und dem Vorkommen zahlreicher, seltener Tier- und Pflanzenarten ist das Naturschutzgebiet "Steinbruch im Kleefeld" mit dem Steinbruch und seine Umgebung ein bedeutendes Schutzgebiet.
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Besucherlenkung im Naturschutzgebiet "Steinbruch im Kleefeld"
Eine Audiotour führt Sie (digital über unsere Website oder vor Ort über QR-Codes) durch diese besondere Tier- und Pflanzenwelt, die von Trockenheit und Wärme, Ungestörtheit und Ruhe profitiert.
Entlang des Wanderweges befinden sich 12 Informationstafeln, die auf einige im Gebiet vorkommende Tier- und Pflanzenarten hinweisen. Folgend können Sie die spannende Sprachbeiträge der einzelnen Art abrufen.
Goldammer
Noch im Hochsommer ist der Gesang zu hören, ein sehr charakteristisches, etwas metallisch klingendes „Ti-ti-ti-ti-ti-ti-üüüüüüh“, dass manchmal auch mit „Wie wie wie hab ich Dich liiiiieeeeb“ umschrieben wird (Sound) Ihre Namen Goldammer, Gelbling oder Gilberitz verdankt die Vogelart dem geben Prachtkleid des Männchens während der Brutzeit. Die Weibchen bleiben auch dann eher unscheinbar grünbraun.
Hier im Naturschutzgebiet über dem trockenen Kalkstein, in der von Büschen durchsetzen, halboffenen Landschaft fühlt sich die Goldammer wohl. Hier findet der Vogel auch Orte zum Brüten. Die Goldammer ist ein Bodenbrüter und legt ihr Nest mit drei bis fünf Eiern auf dem Boden oder in Bodennähe an. Dabei bevorzugt sie eine dichte Vegetation am Rand von Hecken oder unter Büschen. Bis August können bis zu drei Bruten aufgezogen werden. Zum Schutz der Goldammer ist es ganz wichtig, auf den Wegen zu bleiben und Hunde anzuleinen!
Einblütiges Perlgras
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Das Einblütige Perlgras ist eine Grasart, die vor allem in Buchenwäldern vorkommt. Sie besitzt lange, unter der Erde liegende Ausläufer und bedeckt schon Anfang des Frühjahrs mit ihren frischgrünen Grasflächen den Waldboden - fast so wie ein grüner Teppich.
In den lockeren Blütenständen reifen wenige rundliche, etwas rötliche Ährchen heran. Sie sehen aus wie kleine Perlen und scheinen über dem grünen Teppich der Blätter zu schweben. Wenn die Körner im Sommer reif sind, fallen sie zusammen mit einem Anhängsel auf den Boden. Das Anhängsel enthält ein energiereiches Öl, das vor allem die Ameisen lieben. Sie schleppen die Körner von einem Ort zum anderen, so dass im nächsten Jahr an anderen Orten neues Perlgras wachsen kann– für das Perlgras und die Ameisen eine gelungene „win/ win“-Situation.
Grünes Heupferd
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So klingt das Grüne oder Große Heupferd. Das so genannte Pferd ist eigentlich eine beeindruckende heimische Heuschrecke. Es zählt mit seiner beachtlichen Körperlänge von bis zu 4 cm zu den größten Langfühler-Schrecken in Mitteleuropa.
Diese leuchtend hellgrüne Insektenart nutzt ihre langen Fühler zum Riechen, Tasten und Schmecken. Das Grüne Heupferd verspeist am liebsten andere Insekten und deren Larven. Hier im Naturschutzgebiet fühlt es sich vor allem an den sonnigen Plätzen am Waldrand oder in den Hecken und im Bewuchs am Wegesrand wohl.
Das Grüne Heupferd ist ein Morgenmuffel und startet erst spät am Tag mit seinem Gesang. Den schwirrenden und lauten Dauerton kann man bis spät in die Nacht hinein hören. Doch nur das geschlechtsreife Männchen kann singen und dies geschieht anders als man vermuten mag: Denn um diese schwirrenden, raspelnden Töne zu erzeugen, hat es keine Stimmbänder. Stattdessen werden die Vorderflügel in schnellem Tempo gegeneinander gerieben: so entsteht der unverkennbare Gesang.
Gewöhnliche Waldrebe
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Hoch windet sich die Liane an den Bäumen empor – immer linksherum – um sich dann herabfallen zu lassen und frei in der Luft zu hängen. Damit vermittelt Sie den Eindruck, als wäre man im tiefsten Dschungel. Sie wächst am lichten Rand von Laubwäldern oder in Hecken, oft an basenreichen Standorten oder in Auwäldern.
Im Sommer von Juli bis Anfang September strömen ihre grünlich-weißen Blüten ein schwach duftendes, etwas unangenehmes Aroma aus. Es zieht besonders Fliegen, Käfer und Honigbienen an. Diese Tiere übernehmen dann die Bestäubung. Nach dem Laubabfall entwickeln sich aus den befruchteten Blütenbüscheln Fruchtstände, die ein wenig an eine Perücke erinnern. Bis weit in den Winter hinein zieren dann die vielen rotbraunen Früchte mit ihren grauweißen, haarähnlichen Flaumlocken so manches Gebüsch und so manchen Waldrand. Kräftige Frühjahrswinde nehmen die Früchte mit ihren lang behaarten Griffeln dann mit auf Reisen und sorgen dafür, dass sich die Gewöhnliche Waldrebe auch anderen Orten verbreiten kann.
Hauhechelbläuling
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Der Hauhechel-Bläuling ist ein Tagfalter. Ihm haben es die verschiedenen, rot-, weiß- und gelb blühenden Kleearten im Naturschutzgebiet besonders angetan. Er fliegt von Blüte zu Blüte auf der Suche nach Nektar und kümmert sich so ganz nebenbei um die Bestäubung der Pflanzen. Damit nicht genug, auch seine Eier legt er an den verschiedenen Kleearten ab. Die Raupen können so direkt an ihrer Futterpflanze schlüpfen und sofort mit dem Fressen beginnen.
Den Hauhechel-Bläuling kann man von April bis Oktober beobachten. Trotz seiner geringen Flügelspannweite von maximal 3 Zentimetern, ist vor allem das Männchen durch seine kräftig blaue Färbung auf der Oberseite der Flügel gut zu erkennen. Im Gegensatz dazu, sind die weiblichen Falter eher unauffällig und mit ihrer braunen Färbung schwieriger zu entdecken. Tiere mit weiblichen und männlichen Merkmalen kommen nur sehr selten vor: Diese Falter haben dann einen Flügel mit einer blauen und einen mit einer braunen Färbung.
Wilde Vogelkirsche
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Die Vogelkirsche gehört zu den Bäumen, die schnell wachsen und das Licht lieben.Sie ist hier am Teutoburger Wald häufig an sonnigen Waldrändern, in Hecken und auch als Einzelbaum am Wegrand zu finden. Die Vogelkirsche ist die wilde Mutter aller gezüchteten Süßkirschen.
Ihre kleinen köstlichen Früchte sind vor allem bei Vögeln beliebt – was ihr den Namen eingebracht hat. Aber auch Mäuse genießen gerne das Fallobst. Die Vögel sorgen dafür, dass sich die Vogelkirsche ausbreitet, indem sie die Früchte fressen und die Kerne mehr oder weniger weit entfernt wieder fallen lassen. Anders als immer wieder erzählt wird, ist die Frucht übrigens nicht giftig für den Menschen. Der Kern ist es allerdings schon.
Bereits ab Mitte April beginnt die Vogelkirsche zu blühen und zeigt ihre schneeweiße, weithin sichtbare Blütenpracht. Die hunderttausenden, nach Honig duftenden Blüten an einem Baum sind ein Fest für Bienen. Die Blüten produzieren reichlich Nektar und Pollen. Aber nicht nur dort - auch an den Blattstielen der Laubblätter sitzen sogenannte Nektarien, die ebenfalls Nektar bilden. Dieser Nektar ist vor allem bei Ameisen beliebt. Sie laufen über die Blätter, schnuckern von dem Nektar und sorgen damit auch dafür, dass sich keine Raupen über die Blüten und Kirschen mehr hermachen können.
Buntspecht
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Wenn Sie das hören dann ist ein Buntspecht in der Nähe. Wenn Buntspechte mit dem Schnabel in kurzen Wirbeln an einen hohlen Stamm oder auf einen Ast schlagen, dann tun sie es nicht, um Insekten oder Käferlarven zusammenzutrommeln. So wie andere Vögel ihren Gesang einsetzen, so benutzt der Buntspecht das Trommeln als Signal. Mit dem Nahrungserwerb hat Trommeln nichts zu tun. Trommeln bedeutet: z. B. die Bruthöhle ist fertig oder ich suche ein Weibchen - oder ein Männchen. Getrommelt wird von weiblichen und männlichen Buntspechten gleichermaßen.
An der Anwesenheit von Buntspechten erkennt man, dass man gerade durch einen lebendigen Wald spaziert. Spechte öffnen im wahrsten Sinne des Wortes für viele andere Tierarten den Wald. Sie bauen über die Jahre viel mehr Höhlen, als sie selbst brauchen, und bevorzugen dazu weiche Holzarten und morsche alte Bäume. Sie beginnen oft mit der Aushöhlung mehrerer Bäume gleichzeitg, bevor sie eine einzige Höhle beenden. Viele der anderen Waldbewohner, von den Meisen oder Fledermäusen bis zu den Bienen, sind auf die Spechthöhlen angewiesen. Der Buntspecht ist gut zu erkennen. Sein markantes Erkennungszeichen ist das schwarz-weiß-rote Gefieder. Hier im Schutzgebiet findet der Spechten alles, was er braucht: Insekten als Sommergericht und Samen, um über den Winter zu kommen, alte Bäume zum Brüten und zum Klopfen.
Grünliche Waldhyazinthe
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So wie die meisten unserer heimischen Orchideen mag die Grünliche Waldhyazinthe warme, trockene und nicht zu schattige Plätze. In lichten Wäldern und Gebüschen sowie auf kalkreichen, schütteren Kalk-Magerrasen findet sie ideale Bedingungen. Sie blüht von Mai bis August. Dann erkennt man sie an ihren grünlich-weißen Blütenständen. In den Abendstunden verbreiten die Blüten einen schwachen, wachsähnlichen Duft. Dieser Verlockung können viele Nachtfalter nicht widerstehen. Sie werden wie magisch angelockt und fliegen von Pflanze zu Pflanze und trinken mit ihren langen Rüsseln den süßen Nektar aus dem Sporn der Blüten. So übernehmen sie ganz nebenbei die Bestäubung der Orchideen. Nach der Bestäubung bildet die Grünliche Waldhyazinthe zigtausende, winzige Samen. Die Samen brauchen für die Keimung und das Wachstum einen Wurzelpilz. Dieser Pilz versorgt die Orchidee mit Nährstoffen und Wasser aus dem Boden und erhält im Gegenzug von der Orchidee Zucker aus der Photosynthese. Ein echter Gewinn für beide Partner!
Uhu
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Sein Ruf ist sein Markenzeichen und namensgebend. Seine Silhouette markiert Naturschutzgebiete. Es ist der Uhu, die größte Eulenart Europas.
Hier im Naturschutzgebiet brütet der Uhu regelmäßig schon im zeitigen Frühjahr in der Felswand hoch über dem Wasser. Dort ist der König der Nacht ungestört. Im Frühjahr schlüpfen zwei bis vier Küken in einem weißlichen Daunenkleid. Bereits nach wenigen Wochen verlassen die Jung-Uhus das Nest und werden danach noch lange von ihren Eltern gefüttert. Dies ist eine gefährliche Zeit für die kleinen Uhus. Insbesondere Störungen während der Abendstunden durch Menschen oder freilaufende Hunde können die Elternvögel daran hindern, die Jung-Uhus zu füttern.
Zu den Jagdrevieren des Uhus gehören der Canyon und dessen Umgebung. Tagsüber ruht er sich in den Felsen oder in Baumkronen aus und nachts geht er auf Jagd. Seine Beutetiere sind vor allem Hasen, Mäuse und Kaninchen, aber auch Vögel oder Frösche werden nicht verschmäht. Der Uhu ist wie geschaffen für die Jagd: Lautlos schwebt er durch die Dunkelheit. Ein Biss in den Nacken und dann wird die Beute mit Haut und Haar verschlungen. Was unverdaulich ist wird später als Gewölle wieder ausgespuckt. Mit etwas Glück findet man diese walzenförmigen Speiballen mit unverdaulichen Resten wie z.B. Knochen, Federn oder Insektenpanzern auf dem Weg oder zwischen den Bäumen im Wald. unverdaulichen Resten wie z.B. Knochen, Federn oder Insektenpanzern.
Tüpfel-Jonanniskraut
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Das Johanniskraut ist ein geschichtsträchtiges Kraut. Es wächst überall im Gebiet, vor allem da wo es besonders karg ist. Von Mitte Juni bis August bereichert das Kraut mit seinen goldgelb leuchtenden Blütenstände das Nahrungsangebot für zahlreiche Wildbienen, Schwebfliegen und Hummeln. Dass die Pfanze aber noch mehr zu bieten hat, sieht man schon an den durchscheinenden Öldrüsen in den Blättern. Während sich in den Blättern ätherische Öle befinden, enthalten die Kronblätter das blutrote Johanniskrautöl, das sogenannte Hypericin. Wenn man Blütenknospen zwischen den Fingern zerreibt, färben sich die Finger rot. Der rote Farbstoff wird auch „Johannisblut “genannt und bezieht sich auf Johannes den Täufer. Um seinem Ehrentag herum, am 24. Juni, dem Johannistag, blüht die Pflanze.
Aber Vorsicht, das Johanniskraut ist schwach giftig und der rote Farbstoff kann bei Sonnenlicht auf empfindlicher Haut zu Rötungen und Entzündungen führen. Nicht umsonst wurde das Johanniskraut bereits seit der Antike als Heilpflanze z. B. gegen Stichverletzungen verwendet. Auch heute noch wird das Johanniskraut als Heilmittel eingesetzt, unter anderem zur Behandlung von leicht depressiven Verstimmungen und als pflanzliches Beruhigungsmittel
Zauneidechse
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Während der Paarungszeit ist die Zauneidechse unverwechselbar – zumindest das Männchen. Denn im Frühling wechselt die sonst braun gemusterte Eidechse ihre Farbe und glänzt im smaragdgrünen Hochzeitskleid. Sie mag es trocken und warm und ist vor allem beim Sonnenbaden zu beobachten oder wenn sie sich raschelnd fortbewegt im Bewuchs am Wegerand.
Hier im Naturschutzgebiet auf trockenem Kalkstein mit zahlreichen Spalten und einer Vegetation mit vielen Lücken findet die Echse alles was sie braucht. Denn die wechselwarme Eidechsenart benötigt Verstecke und Sonnenplätze, sandige Orte für die Eiablage und eine Fülle an Nahrung. Sie erbeutet vor allem Würmer, Insekten und Spinnen. Wird sie selbst zur Beute setzt sie einen Trick ein: Sie kann einen Teil des Schwanzes abwerfen und damit den Angreifer ablenken und fliehen. Keine Sorge: Der Schwanz wächst in den folgenden Wochen nach, allerdings ist er dann kürzer als zuvor.
Skabiosen-Flockenblume
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Die Skabiosen-Flockenblume zählt zu den Korbblütern wie z. B. auch der Löwenzahn oder die Margerite. Die manchmal über einen Meter hohe Pflanze besitzt einen kantigen, etwas rauen Stängel und gefiederte Blätter.
Von Juni bis August erheben sich ihre purpurnen rundlichen Blütenköpfe mit den großen strahlenden Randblüten über Magerrasen- und Wiesen oder sie stehen am Wegesrand.
Für die Verbreitung ihrer Samen hat die Skabiosen-Flockenblume sich einiges einfallen lassen: Ihre Samen werden von Ameisen und vom Wind oder auch von anderen Tieren verbreitet. Die Samen verfangen sich im Fell der Tiere. Das ist z.B. bei Schafen der Fall. Auf diese Weise helfen auch die Bentheimer Landschafe dabei, dass die Flockenblume auch an anderen Orten wachsen kann. Die fast 400 Schafe der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Tecklenburger Land ziehen am Teutoburger Wald zwischen Brochterbeck und Lienen von einer Wiese zur anderen und pflegen so die Kalk-Magerrasen. Auf diese Weise reisen die Flockenblumen und viele andere Arten quasi huckepack zu neuen Orten, an denen sie wachsen können, entlang der Triebwege und auf den Schafweiden.