Kreisentwicklungsprogramm„Kreis Steinfurt 2030 – gemeinsam gestalten“Im März 2008 wurde das Kreisentwicklungsprogramm (KEP) vom
Kreistag beschlossen. Es gibt die
strategischen Ziele für unseren Kreis in definierten Handlungsfeldern vor. Das
bedeutet für die Kreisverwaltung, dass alle Handlungen und Projekte auf diese
Ziele ausgerichtet sind.
Und dann – ab ins Regal damit? Im
Gegenteil: Das Programm ist ein Arbeitsinstrument, hat sich bewährt und wird kontinuierlich
weiterentwickelt. Die letzte Aktualisierung hat im
Dezember 2017 stattgefunden, als der Kreistag die Fortschreibung auf das Jahr 2030 beschlossen hat. Im KEP „Kreis
Steinfurt 2030 – gemeinsam gestalten“ wurde neben den vier bestehenden Handlungsfeldern
Die Menschen | Die Wirtschaft | Die natürlichen
Lebensgrundlagen | Die Bildung ein fünftes ergänzt: Die Kreisverwaltung als Dienstleister und Arbeitgeber. Ebenso
enthält es die überarbeiteten strategischen
Ziele und Handlungsziele. Hier finden Sie die Handlungsfelder
mit den festgelegten strategischen Zielen und Handlungszielen des KEP „Kreis
Steinfurt 2030 – gemeinsam gestalten“. Das neue Zielsystem wird nach und
nach in den Haushaltsplan übernommen und ein passgenaues Controlling
entwickelt. Damit werden keine gesonderten
KEP-Controllingberichte mehr erstellt. Die bisherigen Contollingberichte zu den
Kreisentwicklungsprojekten finden Sie unter Downloads. Ausgangssituation:
Der bisherige Kreisentwicklungsprozess und das KEP „Kreis Steinfurt 2020 –
gemeinsam gestalten“ Wie können wir die
Herausforderungen der Zukunft strategisch bewältigen? Diese Frage stand im
Mittelpunkt des Kreisentwicklungsprozesses, den Kreispolitik und
Kreisverwaltung im Jahr 2006 starteten. In einem umfangreichen
Beteiligungsverfahren identifizierten Bürgerinnen und Bürger sowie
Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Vereinen, Institutionen
und Verwaltungen zunächst, welche Einflüsse die Zukunft des Kreises Steinfurt
bestimmen werden. In einem nächsten Schritt wurden Strategien und Maßnahmen
erarbeitet, die mithelfen, positive Tendenzen zu verstärken und krisenhafte
Entwicklungen abzufedern. Zur besseren Übersicht wurden vier Handlungsfelder
festgelegt: Die Menschen | Die Wirtschaft | Die natürlichen Lebensgrundlagen |
Die Bildung. Der Kreistag verabschiedete das KEP
2020 im März 2008. Es hat sich als Instrument der strategischen
Kreisentwicklung bewährt. Insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen
Wandels, der damaligen Finanzkrise und des Klimawandels richtete das KEP den Focus
auf die damit verbundenen Zukunftsaufgaben. Es strukturierte die vielfältigen
Themen und trug auch dazu bei, Aufmerksamkeit und Bewusstsein zu schaffen. Der
gemeinsame Blick auf die anstehenden demografischen und gesellschaftlichen
Veränderungen motivierte zahlreiche Akteure in ihren jeweiligen
Verantwortungsbereichen, Lösungen zu suchen und wirkungsvolle Maßnahmen
einzuleiten, die die Lebensqualität in unserem Kreis dauerhaft stärken: Der
Ausbau der Breitbandversorgung, Programme zur Bindung von Fachkräften, neue
Mobilitäts-Lösungen, Konzepte zur Stärkung der Dörfer, Modelle zur
Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Unternehmen, Förderung des
Miteinanders von Jung und Alt sind nur einige Stichworte. Regelmäßige Demografie-Berichte gaben
einen Überblick über die neueste Datenlage. Das Format der „Kreisbegegnungen“
sowie unterschiedliche Themen-Kongresse und der Demografie-Preis schaffen den
Rahmen, um kontinuierlich mit Bürgerinnen und Bürger über aktuelle
Zukunftsthemen im Gespräch zu bleiben. Die
Fortschreibung des Kreisentwicklungsprogramms Motivation 10 Jahre nach Start des
Kreisentwicklungsprozesses war der Zeitpunkt gekommen, um zu überprüfen: Sind
wir noch auf Kurs? Gehen wir bei unseren Planungen weiter von den richtigen
Voraussetzungen aus? Haben sich Daten und Trends maßgeblich verändert? Sind
unsere Projekte noch passend? Beim Blick auf die in Literatur
und Medien diskutierten Trends und Megatrends wurde deutlich, dass einige
globale Veränderungsprozesse auch im Kreis Steinfurt deutlich spürbarer sind
als noch vor 10 Jahren. Digitalisierung, Diversität und Migration sind nur drei
Beispiele. Auch der Fakt, dass sich Menschen immer mehr in Netzwerken
organisieren, zu großen Städten hingezogen fühlen und individuellere
Arbeitsformen suchen, beeinflusst Gesellschaft und Wirtschaft in unserer Region
grundlegend. Angesichts der zunehmend drohenden Abspaltung gesellschaftlicher
Gruppen, die sich dem enormen Wandel nicht gewachsen fühlen, kommt dem Thema
Bildung mehr denn je eine zentrale Bedeutung zu. Um Schlüsse für die weiteren
Planungen ziehen zu können, war auch die Sichtung der aktuellen demografischen
Daten notwendig. Das Bevölkerungsmodell der Hildesheimer Planungsgruppe, mit
dem der Kreis Steinfurt arbeitet, ermöglicht besonders detaillierte Aussagen.
Dabei zeigte sich, dass die eine oder andere Prognose, die 2006 angestellt
wurde, tatsächlich nicht eingetreten ist, andere sich jedoch unerwartet
verstärkt haben.
Vorgehen Vor dem Hintergrund der aktuellen
Daten und Entwicklungen beschäftigten sich die Dezernenten, Amtsleitungen und
weitere Fachkräfte aus der Kreisverwaltung 2016 noch einmal intensiv mit den
bisherigen Zielen und Aussagen des KEP 2020. In Befragungen und Workshops
arbeiteten sie heraus, welche Trends, Herausforderungen und Ziele sie in den
kommenden Jahren für ihre jeweiligen Aufgabenfelder sehen. In weiteren
Diskussionsrunden wurden die strategischen Ziele sowie die Handlungsziele immer
stärker pointiert. Sie bieten Politik und Verwaltung Orientierung bei der
Planung künftiger Projekte und Maßnahmen. Ebenso kristallisierte sich heraus,
dass neben den vier bestehenden Handlungsfeldern ein fünftes ergänzt werden
sollte: Die Kreisverwaltung als
Dienstleister und Arbeitgeber. Damit wird die Rolle der Verwaltung als
wichtige Akteurin und Gestalterin noch stärker in den Fokus gerückt. Deutlich herausgearbeitet wurden
auch die Einflussfaktoren und Querschnittsthemen, die in jedes der fünf
Handlungsfelder hineinwirken und immer „mitgedacht“ werden müssen: - Finanzen
- Demografie, Zuwanderung, Diversität
- Digitalisierung
- Kooperationen
- Natürliche Lebensgrundlagen
Nicht verändert hat sich das
grundlegende Verständnis von gemeinsamer Arbeit an der Kreisentwicklung, das
bereits das KEP 2020 getragen hat: Der Kreis Steinfurt entwickelt und initiiert Projekte alleine oder mit Partnern, er
unterstützt bürgerschaftliches Engagement und macht es sichtbar, er bringt
Akteure zusammen, knüpft Netzwerke, bereitet Informationen auf und stellt sie
interessierten Akteuren zur Verfügung. Er bemüht sich um Landes-, Bundes- und
EU-Fördermittel und ist ein verlässlicher und starker Partner im Münsterland. |