Eine Projektgeschichte

 

Wie kommt Frau Holatelen in die Stadt?

Die 83-jährige Frau Holatelen wohnt alleine in ihrem Eigenheim in Altenhorstkirchen, 7.000 Einwohner groß. Sie möchte für eine Besorgung in die Nachbarstadt fahren, aber ihre Tochter hat diese Woche keine Zeit, sie zu fahren...

In der Nachbarschaft gibt es sicher jemanden, der der Nachbarin erklären kann, wann und wie sie konkret mit Bus und Bahn in die Stadt kommt. Oder gleich jemanden kennt, der sie mitnimmt...

Hans und Sina aus Altenhorstkirchen haben eine Idee: könnte man sich in der Nachbarschaft nicht besser organisieren und einander mehr helfen?

Hans und Sina knüpfen Kontakt zum Verein „Nachbarschaft Altenhorstkirchen e. V.“ Beim nächsten Vereinstreffen sind sie dabei und schlagen vor, ein Projekt „Nachbarschaftskümmerer“ zu entwickeln. Der Verein ist sehr angetan von der Idee,  eine gemeinsame Veranstaltungsreihe zu entwickeln, in der sich engagierte Mitbürger schulen lassen können, um später in der Nachbarschaft als Mobilitätspaten zur Verfügung zu stehen.

Später könnte man vielleicht auch noch andere Themen aufnehmen, zum Beispiel „Pflegepaten“, die Menschen, die in der Nachbarschaft leben und Familienangehörige pflegen, unterstützen – sei es durch die Organisation gelegentlicher Treffs, durch Besuche oder durch Tipps rund um finanzielle Hilfen.

Der Verein  kontaktiert die Gemeinde, um über das Anliegen zu sprechen. Die Beauftragte für Bürgeranliegen verspricht, das Projekt mit ihrem Know-How zu unterstützen. Sie berät Hans bei der Ermittlung der Kosten (Raummiete, Material, Referenten,... ca. 7.000 Euro). Allerdings hat die Kommune nicht genug freie Mittel, um das Projekt zu finanzieren. Sie verweist Hans auf LEADER.

Beim Gespräch mit dem Regionalmanagement wird Hans ermutigt, das Projekt weiter zu konkretisieren und gebeten, das Projekt danach in einer kurzen Projektskizze  schriftlich darzustellen. Dabei soll u.a. dargestellt werden, was das Projektziel ist, welche Schritte nötig sind um das Ziel zu erreichen und wie viel Kosten entstehen und wie die Finanzierung aussehen könnte.

Das LEADER-Management prüft die Skizze und kann Hans mitteilen, dass das Projekt die Grundvoraussetzungen erfüllt: 

x  Eine schlüssige Projektskizze liegt vor

x  Es hat eine Strahlkraft  für die Region

x  die Trägerschaft des Vorhabens ist durch den Verein „Nachbarschaft Saerbeck e. V.“ sichergestellt.

x  Mit der Maßnahme wurde noch nicht begonnen.

x  Die benötigte Fördersumme liegt über der Bagatellgrenze von 2.000 Euro bei privaten Antragstellern.

 Aber am wichtigsten:

x  Das Projekt passt sehr gut in die Entwicklungsstrategie der LEADER-Region.

Hans und Sina stellen das Projekt dem Vorstand der Lokalen Aktionsgruppe Steinfurter Land vor. Dort stößt es auf viel Begeisterung und so kann der Verein einen Antrag auf Fördermittel stellen.

Zum Glück ist Gunther, pensionierter städtischer Angestellter und jetzt Geschäftsführer des Vereins „Nachbarschaft Altenhorstkirchen e. V.“, gerne bereit, Hans und Sina bei den Formalien (Einholen von Angeboten, Antrag ausfüllen) zu entlasten.

Nach der Bewilligung durch die Bezirksregierung startet das Projekt. Und am Ende kommt Frau Holatelen tatsächlich öfter in die Stadt.


Wenn Sie auch eine Projektidee haben, aber nicht wissen, mit wem Sie diese umsetzen könnten, melden Sie sich gerne beim LAG-Management. Wir stellen die Projektidee in unserem Netzwerk vor und finden vielleicht eine Institution, einen Verein oder Verband oder eine Kommune, die ihre Idee mit Ihnen umsetzt.

 

 

 


 

 

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