Netzwerk Tourismus und Kultur
Das Netzwerk „Tourismus und Kultur“ des Kreises Steinfurt besteht aus Akteuren aus allen Arbeitsbereichen, die Anknüpfungspunkte zu den Aufgabengebieten Tourismus und Kultur haben. Über den Versand von Newslettern und regelmäßige Netzwerktreffen werden aktuelle Themen besprochen und Informationen ausgetauscht, um so vorhandene Ressourcen besser zu nutzen.
Das Netzwerktreffen dient auch dazu, aktuelle Förderkulissen und –projekte vorzustellen und zu diskutieren. Der Münsterland e.V. und das Kulturbüro Münsterland tragen ebenfalls aktiv zum Gelingen der Veranstaltung bei und stehen zusätzlich mit ihren Beratungsangeboten zur Verfügung.
Kultur und Tourismus gehen im Kreis eine enge Symbiose ein: Kreisweites Netzwerk traf sich im April 2024 im Heinrich-Neuy-Museum in Borghorst
Michael Kösters vom Münsterland e.V. stellte den aktuellen Entwicklungsstand im Markenprozess Münsterland vor und erläuterte, wie das münsterländische Lebensgefühl in den kulturellen und touristischen Angeboten eingebunden werden kann. „Die Akteure in den Kommunen und Kulturorten engagieren sich sehr dafür, dass die Marke Münsterland in der Region und weit darüber hinaus bekannt wird“, betonte Kirsten Weßling, Leiterin des Kreis-Kulturamtes.
Cornelius Hindersmann, Tourismusförderer des Kreises, präsentierte die Ergebnisse einer jüngst abgeschlossenen Potenzialanalyse für das touristische Potenzial der Wasserstraßen im Kreis und informierte über weitere Maßnahmen. Kreis-Kulturmanagerin Kristina Dröge gab einen Überblick über die Kulturförderung des Kreises.
Von zwei Orten, wo derzeit einiges in Bewegung ist, erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss: Der Kulturreferent der Stadt Rheine, Jan-Christoph Tonigs, erklärte, wie die Stadt an der Ems die Stadtkultur neu strukturiert und damit die gesamte Stadtgesellschaft ansprechen möchte.
Annette Quint-Hellenkamp vom Förderverein Bispinghof e. V. beschrieb anschaulich die Arbeit an und in einem „Dritten Ort“. Eine gleichlautende Förderung des Landes NRW ermöglicht den für den Bispinghof engagierten Vereinen jetzt, profilbildende Prozesse mit der Bevölkerung anzustoßen.
Zum Ende des erkenntnisreichen Arbeitstreffens führte Hedwig Seegers, die Tochter des Bauhaus-Künstlers Heinrich Neuy, die Kultur- und Tourismusverantwortlichen aus dem Kreis durch die aktuelle Ausstellung des Museums „Kurt Kranz – Vom Bauhaus zur Open art“.
Wie kann es gelingen, den Wert von Kunst und Kultur im Dialog mit Politik, Verwaltung und Gesellschaft zielführend zu vermitteln? Diese Frage stand beim jüngsten Treffen des Netzwerks „Kultur im Kreis Steinfurt“ im Mittelpunkt. Unter dem Titel „Der Wert der Kultur“ hatte das Kulturamt des Kreises ins Steinfurter Kreishaus eingeladen.
Digital zugeschaltet referierte Dr. Carsten Brosda, Hamburgs Senator für Kultur und Medien und Präsident des Deutschen Bühnenvereins, darüber, mit welchen Argumenten Kunst und Kultur seiner Erfahrung nach vor Einspar-Vorschlägen bewahrt und verteidigt werden können. Vor dem Hintergrund aktueller gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen sagte er zur Bedeutung: „Kultur erzählt die Geschichten einer offenen Gesellschaft. Sie kann Zuversicht vermitteln und ist ein Wert an sich, der nicht durch Bezug auf andere Zwecke legitimiert werden muss, sondern aus sich selbst heraus Sinn hat.“ Um im Spannungsfeld von Wirtschaftlichkeit und Freiheit von Kunst und Kultur positive Entscheidungen herbeizuführen, sei es wichtig, „gute und überzeugende Geschichten zu erzählen“. Die Teilnehmenden diskutierten Dr. Brosdas Positionen angeregt und waren sich einig, dass in der Kulturarbeit gerade jetzt kein Sparkurs, sondern besondere Anstrengung und Unterstützung von allen Seiten notwendig sei.