"So geht Zukunft" – Jugendliche für eine nachhaltige Arbeitswelt sensibilisieren
Kreis Steinfurt. Das Bildungsbüro des Kreises Steinfurt hat gemeinsam mit der Deutschen KlimaStiftung das Pilotprojekt „So geht Zukunft!“ erfolgreich gestartet. Zur Auftaktwoche in Steinfurt, Mettingen und Neuenkirchen hatten Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 9 und 10 Gelegenheit, sich mit ihrer beruflichen Zukunft zu beschäftigen. Im Mittelpunkt standen dabei der Blick auf die eigenen Fähigkeiten, zielgerichtete Bewerbungstrainings und die Bedeutung einer klimafreundlichen Arbeitswelt.
„Die Projekttage starteten mit einer multimedialen Bühnenshow, bei der sich die Jugendlichen interaktiv den Themen green jobs und Schlüsselkompetenzen für eine nachhaltige Arbeitswelt von morgen nähern. Zukunftsberufe und zukunftsfähige Branchen werden dadurch anschaulich und greifbar“, erklärt Dr. Annika Mannah, Leitung des Projektes und der Kooperation bei der Deutschen KlimaStiftung, den Initiatoren des Programms.
„Nach diesem Auftakt sind wir in die vertiefenden Workshop-Phasen eingestiegen: Hier entwickelten die Jugendlichen eine Vision einer lebenswerten Arbeitswelt, entdeckten in Potenzialanalysen ihre Stärken und Kompetenzen, übten im Bewerbungstraining ein souveränes Auftreten im Vorstellungsgespräch und traten in den Austausch mit gestandenen Unternehmerinnen und Unternehmen zu nachhaltigen Ansätzen spezifischer Branchen“, ergänzt Mannah. Insgesamt wird ein breitgefächerter Rahmen geboten, in dem sich die Schülerinnen und Schüler Gedanken über die Berufswahl und die Zukunft machen konnten. Es ging auch darum, wie sie selbst einen Beitrag leisten können für eine Welt, in der sie später leben möchten.
In Steinfurt nahmen die Schule am Bagno und die Städtische Realschule in einer gemeinsamen Veranstaltung teil, in der mit der Firma Bäumer Heizung & Sanitär und dem Bauunternehmen Arning zwei lokale Arbeitgeber in einer Berufsfragerunde Rede und Antwort zur Nachhaltigkeit standen. Anschließend entwickelte sich ein reger Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern und anwesenden Auszubildenden, der auch zu Anfragen für Praktika führte.
An der Josef-Schule in Mettingen und an der Emmy-Noether-Schule in Neuenkirchen gab es statt der Berufsfragerunde einen Markt der Möglichkeiten mit lokalen Betrieben – das Ziel war dasselbe: die Umsetzung von Nachhaltigkeit in Betrieben und potenzielle Azubis von morgen zu treffen. So wurde beispielsweise die Nutzung einer Wärmepumpe erklärt und die Entstehung eines Ladenkonzeptes virtuell dargestellt. Kreative Ideen entstanden unter anderem im Workshop „Meine Vision“. Schülerinnen und Schüler bastelten beispielsweise einen Roboter mit der Intention, in Zukunft viele Tätigkeiten zu ersetzen und mithilfe der Künstlichen Intelligenz (KI) anders umzusetzen. Eine Schülergruppe hatte sich einen Rap ausgedacht, in welcher Welt sie sich später sehen, eine andere hatte ein Haus gebastelt, weil sie sich vorstellen konnten, einmal gemeinsam ein Unternehmen zu gründen.
„Es hat Spaß gemacht“, so die überwiegend positive Resonanz der Schülerinnen und Schüler auf die Projekttage, sagten die Organisatorinnen Sara Morais Teixeira und Katrin Heilen vom Bildungsbüro. „Besonders der interaktive Start und der Markt der Möglichkeiten kamen sehr gut an. Auch die Rückmeldungen der Unternehmen auf den Markt waren positiv. Sie fanden den im Vergleich zu den Berufswahlmessen kleineren Rahmen gut, weil man dadurch mit den Schülerinnen und Schülern sehr gut ins Gespräch gekommen sei.“ Weitere Projekttage finden im November an der Gesamtschule Lengerich/Tecklenburg und der Anne-Frank-Realschule in Ibbenbüren statt.
Das Pilotprojekt „So geht Zukunft!“ wird durch den Kreis Steinfurt sowie über die Leader-Kleinprojektförderung Steinfurter Land und Tecklenburger Land finanziert. Dieses Projekt wird mit Mitteln des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ gefördert. Die Leader-Förderung unterstützt innovative Projekte, die zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und Gemeinschaft beitragen.
Im Bildungsbüro des Kreises Steinfurt ist die Kommunale Koordinierungsstelle KAoA für den Bereich Übergang Schule Beruf zuständig und damit auch für die Umsetzung des Landesprogrammes „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“ in der Region.
Seit 2009 engagiert sich die Deutsche KlimaStiftung für Klimaschutz und Nachhaltigkeit und fördert insbesondere junge Menschen darin, sich aktiv an der Gestaltung einer klimafreundlichen Zukunft zu beteiligen.
Für weitere Informationen und Rückfragen steht das Bildungsbüro des Kreises Steinfurt gerne zur Verfügung (kaoa@kreis-steinfurt.de).
Nr. 366 Kreis Steinfurt, 05. November 2024