Geomatiker/-in
Einstellungsvoraussetzung ist mindestens die Fachoberschulreife/ Mittlere Reife oder eine vergleichbare Qualifikation; gerne auch allgemeine Hochschulreife oder Fachhochschulreife.
Wir treffen eine Vorauswahl nach eingereichten Zeugnissen und Unterlagen und laden diesen Bewerberkreis zum persönlichen Vorstellungsgespräch ein, in dem eine Auswahl zur Einstellung getroffen wird.
Die staatlich anerkannte Ausbildung über drei Jahre zur Geomatikerin bzw. zum Geomatiker beginnt jeweils am 1. August und dreht sich rund um die beschreibende Darstellung der Erdoberfläche in Zahlen, Karten und Plänen. Die Ausbildung umfasst - genau wie die Ausbildung im Bereich Vermessungstechnik - die örtlichen Vermessungsarbeiten und die häusliche Bearbeitung, Visualisierung und Präsentation von Geodaten, allerdings mit unterschiedlichen beruflichen Schwerpunkten. Geodaten sind digitale Informationen über Objekte oder Sachverhalte mit direktem oder indirektem Raumbezug.
Der Schwerpunkt der Tätigkeit einer Geomatikerin bzw. eines Geomatikers liegt in der digitalen Weiterverarbeitung und Visualisierung von Geodaten unter Einsatz von EDV. Unter der Weiterverarbeitung versteht man die Aufbereitung, Interpretation, Integration, Analyse und Speicherung von Geodaten. Die Visualisierung und Präsentation von Geodaten in unterschiedlichen Ausgabemedien und Produkten unter Berücksichtigung von Kundenanforderungen und Marketingstrategien ist wesentlicher Inhalt des Berufes.
Theorie und Praxis sind in der Ausbildung eng miteinander verknüpft. So gewinnst du schnell einen Überblick über die vielfältigen Aufgaben des Vermessungs- und Katasteramtes und durchschaust die Zusammenhänge und Abhängigkeiten von Arbeitsprozessen.
Für die theoretische Ausbildung besuchst du im ersten Jahr, wie die Auszubildenden im Bereich Vermessungstechnik, das Max-Born-
Berufskolleg in Recklinghausen. Der Berufsschulunterricht findet im ersten Ausbildungsjahr an zwei Tagen in der Woche statt. Er setzt sich zusammen aus berufsübergreifendem Unterricht in den Fächern Deutsch, Englisch, Politik, Sport und Religion sowie berufsbezogenem Fachunterricht anhand von Lernfeldern, die in Lernsituationen handlungsorientiert unterrichtet werden.
Ab dem 2. Lehrjahr wechselst du in eine Landesfachklasse am
Heinrich-Hertz-Europakolleg in Bonn. Der Unterricht findet in Blockform statt
und bildet dich u. a. in den Fächern Geodatenerhebung, Geodatenmanagement,
Geoproduktpräsentation sowie berufsübergreifenden Lernbereichen wie Deutsch und
Politik aus.
In der praktischen Ausbildung setzt du die Theorie in den verschiedenen Abteilungen des Vermessungs- und Katasteramtes in Steinfurt um. Erfahrene und qualifizierte Ausbilderinnen und Ausbilder helfen dir dabei und unterstützen dich!
Während der Ausbildung erhältst du ein Ausbildungsentgelt von monatlich brutto (Gültigkeit ab 01.03.2024)
- 1. Ausbildungsjahr 1.218,26 €
- 2. Ausbildungsjahr 1.268,20 €
- 3. Ausbildungsjahr 1.314,59 €
Hauptarbeitsfeld des Vermessungs- und Katasteramtes ist die Führung des Liegenschaftskatasters, welches z. B. die Lage oder die Nutzung von Grundstücken und Gebäuden nachweist. Um dieses ständig aktuell zu halten, Berechnungen durchzuführen, Karten zu digitalisieren und auch um Auskünfte daraus zu geben, benötigen wir dich!
Geomatikerinnen und Geomatiker beschaffen Geodaten, indem sie selbst Vermessungen durchführen oder vorhandene geografische Informationen von anderen beziehen. Mithilfe spezieller Software verarbeiten sie die Daten zu Karten und Grafiken, drei dimensionalen Darstellungen und multimedialen Anwendungen. Sie heben besondere Eigenschaften räumlicher Gegebenheiten hervor, modellieren Veränderungsprozesse und visualisieren Pläne. Auch beraten sie Kunden hinsichtlich der benötigen Menge und Art der Daten, der optimalen Darstellung und der Schlussfolgerungen, die sich z. B. für die Standortplanung ergeben.
Ziel der Ausbildung ist es, dich für deine Tätigkeit als Geomatikerin oder als Geomatiker bei einer Verwaltung optimal vorzubereiten. Der Kreis Steinfurt bildet in diesem Berufsbild für den eigenen Bedarf aus.
Damit deine praktischen und theoretischen Kenntnisse auch nach der Ausbildung aktuell bleiben, kannst du dir durch regelmäßige Fortbildungsangebote das notwendige Fachwissen aneignen.
Arbeitsmöglichkeiten für Geomatikerinnen bzw. Geomatiker gibt es sowohl im öffentlichen Dienst als auch in Unternehmen der Geoinformationswirtschaft. Die Führung des Geobasisinformationssystems ist als eigenständiges neues Aufgabenfeld entstanden. Dadurch eröffnen sich viele Einsatzmöglichkeiten. Ebenso ist die Ausbildung eine gute Basis für ein Studium der Geoinformatik an einer Fachhochschule oder Universität.